Unermüdlicher Einsatz in der Ukraine aus Berufung

Die Ukraine ist nach Russland der zweitgrösste Staat in Europa. Mehr als 45 Millionen Menschen leben in diesem Land. Seit 1991 ist es ein unabhängiger Staat, der sich in einem Transformationsprozess befindet. Die zentral gesteuerte Plan- soll in eine Marktwirtschaft mit demokratischen Strukturen überführt werden. Dies ist äusserst anspruchsvoll, da die Ukraine zu den ärmsten Ländern Europas gehört. Seit Juni 2014 herrscht Krieg. Die politische Lage ist unstabil. Russland und die EU streiten sich um den Staat. Die Menschen leiden darunter, für die ärmsten unter ihnen ist es beinahe aussichtslos.

Hier setzen Luba und Romano Torriani an. Lubas Eltern sind im Jahre 1944 aus der Westukraine, die damals unter der Herrschaft der Sowjetunion stand, in die Schweiz geflohen, und Lubas Mutter gab noch vor ihrem Tod im Januar 2012 ihrer Tochter den Anstoss, Projekte in der Ukraine zu unterstützen. Im Jahr 2013 begannen die Torrianis, diesen Wunsch in die Realität umzusetzen. Seither bereisen sie das Land regelmässig, denn, wer helfen will, muss vor Ort sein. Nur so kommt das Geld in die richtigen Hände. Es sind kleinere Spenden, die in verschiedene Projekte einfliessen und so die Realisierung erst möglich machen oder wesentlich vereinfachen. Die Mittel werden grösstenteils für bauliche Massnahmen oder für Projekte mit Dienstleistungscharakter verwendet. Und es wirkt:  die Torrianis überzeugen sich immer wieder in der Ukraine von der Entwicklung der Vorhaben.

Das Schulheim in Wynnyky bietet zahlreichen Kindern eine Tagesstätte oder ein Heim. Das Haus musste umfassend renoviert werden. Im Jahr 2013 haben die Torrianis erstmals investiert. Im 2015 konnte das Projekt abgeschlossen werden. In Solotschiw wurde in einem Kirchgemeindehaus eine Tagestätte für behinderte Kinder und Jugendliche errichtet. Die Räume sind behindertengerecht umgestaltet worden. Sie bieten nun Platz für 15 Personen. Wie können junge, behinderte Menschen eine Autonomie entwickeln, die sie einst dazu bringen soll, selbständig zu leben? In Lwiw entsteht eine Trainingswohnung, die diese Frage beantworten soll. Der gesamte Umbau wird von den Torrianis finanziert. Bald werden die ersten beiden Jugendlichen maximal 2 Monate in dieser Wohnung mit Betreuung wohnen. Nach ihnen kommen die nächsten.

Auch dieses Jahr würdigt der Lions Club 3 Seen/Lacs den unermüdlichen Einsatz der Torrianis und übergibt ihnen am 24. März 2016 einen Check über 1'000.-- Schweizer Franken. Riccardo Fuhrer ist sich sicher: "Die Torrianis sorgen dafür, dass das Geld in der Ukraine an die richtige Stelle kommt".  Dies ist ja nicht ganz einfach, da es in diesem Land viel Korruption gibt. Benjamin Stupan, Lions 3 Seen/Lacs, 14. April 2016

Feierliche Übergabe des Checks an das Ehepaar Torriani am 24. März 2016. Personen: Von links gesehen: Riccardo Fuhrer, Lions 3 Seen/Lacs; Luba Torriani; Romano Torriani; Elisabeth Ruegsegger, Lions 3 Seen/Lacs; Pete Miklos, Lions 3 Seen/Lacs.