Das "Heimelig" ist mehr als ein Kinderheim!

Lea kommt von der Schule ins „Heimelig“, in ihr zu Hause, welches sie mit 10 anderen Kindern teilt. Das alte Bauernhaus aus dem Jahre 1849 wurde ab 1981 zuerst für eine Krippe und dann im weiteren zeitlichen Verlauf in ein Kinderheim umgebaut. Es befindet sich in Kerzers, im nördlichen Teil des Kantons Freiburg.

Lea nimmt sofort wahr, dass es heute etwas Spezielles gibt. Im Speisesaal begrüsst Erich Hirt, der Präsident der Stiftung „Heimelig“, Mitglieder des Lions Club 3 Seen/Lacs. Yes, we serve, ist ihr Motto. So werden Projekte und Institutionen in der Region unterstützt. Dazu gehört auch das „Heimelig“.

Erich Hirt erwähnt, dass die Institution seit 1987 im Rahmen der interkantonalen Vereinbarung anerkannt worden sei. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Finanzierung mit privaten Mitteln aufgebracht, nun kamen erstmals auch Subventionen des Kantons hinzu. Im 2003 folgte die eidgenössische Anerkennung. „Nun steht das Haus vor einem grossen Umbau“, führt Erich Hirt weiter aus. Die strengen Anforderungen von Bund und Kanton müssten vollzogen werden. Dies sei in einem Bauernhaus nicht ganz einfach. Eine Herausforderung werde auch die Finanzierung sein.

Jetzt führt Noëlle Schär, die Heimleiterin, die Gruppe durch das Haus. Lea ist inzwischen im Aufenthaltsraum und löst ihre Hausaufgaben. Hat sie Fragen, stehen ihr die Betreuungspersonen zur Verfügung. „Wir beschäftigen 12 Mitarbeitende mehrheitlich in Teilpensum im pädagogischen und hauswirtschaftlichen Bereich“, beantwortet Noëlle Schär eine der vielen Fragen, die an sie gestellt werden. Kinder werden ab 4 Jahren aufgenommen und wohnen in Einzelzimmern unterschiedlicher Grösse. Die Räume sind hell und freundlich mit Wohlfühlfaktor. Das ist auch besonders wichtig, da sie die einzige Rückzugsmöglichkeit bieten.

Wie kommen die Kinder ins „Heimelig“? „Hinter jedem Schützling steht eine Geschichte“, berichtet die Heimleiterin. Platziert werden sie meistens vom Jugendamt des Kantons Freiburg. Die Dauer des Aufenthaltes sei sehr unterschiedlich, manchmal einige Monate, im Einzelfall aber auch Jahre. Können die Kinder am Wochenende nach Hause gehen? Auch das sei individuell. Besonders tragisch sei es dann, wenn überhaupt kein Kontakt mehr zu den Eltern möglich sei.

Das Haus hat einen grossen Umschwung. Hier können sich die Kinder austoben. Zwei stossen zum Gruppenfoto vor der Liegenschaft hinzu. Die Verantwortlichen des Lions Club 3 Seen/Lacs übergeben der Heimleitung einen Check in der Höhe von 1’000.— Schweizer Franken. Sie sind davon überzeugt, eine hervorragend aufgestellte Institution zu unterstützen.

Lea ist nun bereits in ihrem Zimmer. Es ist ihre Wunschzeit. Vor dem zu Bett gehen, erfüllt die Betreuungspersonen jedem Kind einen Wunsch. Heute liest ihr Noëlle Schär aus der Geschichte des kleinen Prinzen vor. So fühlt sich Lea fast wie zu Hause bei ihren Eltern. Das ist besonders.

29. März 2016, Benjamin Stupan, Lions Club 3 Seen/Lacs

Erich Hirt begrüsst die Gäste im Speisesaal.Personen: links Pete Miklos, Lions Club 3 Seen/Lacs - Mitte Erich Hirt, Präsident der Stiftung Heimelig - rechts Beat Zbinden, Lions Club 3 Seen/Lacs

Heimleiterin Noëlle Schär führt die Gäste durch Haus und Garten. Personen: rechts Noëlle Schär, Heimleiterin "Heimelig" - links Susanne Aebischer, Lions Club 3 Seen/Lacs

Das alte Bauernhaus in Kerzers, Sitz des Kinderheimes "Heimelig".

Alle Beteiligten bei der Übergabe des Checks.